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Stage photo: seven performers stand in a tight line under a spotlight, faces intent and urgent, with mixed contemporary costumes against a black background—capturing a dramatic moment in a theatre piece.

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August

Nodbeh — Theaterproduktion (März 2016)

Nodbeh“, geschrieben vom bedeutenden iranischen Regisseur und Dramatiker Bahram Beyzai, ist eine ensemblegetragene Aufführung, inspiriert vom persischen Begriff Nodbeh – ein Ruf/Klagegesang, der private Trauer mit öffentlichem Ritual verbindet. Aus Chorarbeit, streng strukturierten Bewegungen und live erzeugten vokalen Texturen aufgebaut, bewegt sich das Stück zwischen geflüsterter Beichte und kollektiver Anklage. In einem schlichten Blackbox-Setting inszeniert, treten die Schauspieler:innen in Linien und Clustern vor und zurück und formen mit Atem, Schrittarbeit und Kanon den Rhythmus des Abends. Kurze Szenen – teils gesprochen, teils gesungen – kreisen um die Themen Sehnsucht, Erinnerung und Zeugenschaft.

Baharaks Auftritt

Als Sängerin-Schauspielerin verankert Baharak Abdolifard das musikalische Rückgrat der Produktion. Ihre Soli verweben mikroverzierte Phrasen mit schlicht gesprochenem Text und lassen die Stimme zwischen Klage und Zeugnis gleiten. In der zentralen Sequenz leitet sie den Ruf-und-Antwort-Dialog des Ensembles, formt die Einsätze durch Atemzeichen und hält die Stille gerade so lange, dass sich das Ohr des Publikums neu einstellen kann. Das Ergebnis ist eine Darbietung, die zugleich zurückgenommen und durchdringend wirkt – und die rituelle Idee des Nodbeh in eine zeitgenössische Bühnensprache überträgt.