Musikprojekt im ORF RadioKulturhaus — Juni 2017
Im Großen Sendesaal des ORF RadioKulturhauses fand im Juni 2017 dieses Musikprojekt statt, das ein Ensemble professioneller Musiker:innen und eingeladener Künstler:innen zusammenführte, um ein ortsspezifisches Konzert zu gestalten – geprägt von Workshops, Improvisationen und neu arrangierten Stücken. Die akustische Klarheit und Intimität des Saales trug ein Programm, das zwischen zeitgenössischen Kammermusiktexturen und rhythmusbetonten Passagen oszillierte und Zusammenarbeit sowie Austausch als zentrales Thema des Abends hervorhob. (Zum Kontext: Das RadioKulturhaus veranstaltet regelmäßig solche edukativen/kollaborativen Formate, darunter die Präsentationen „Orchester für alle“ sowie das Projekt raum macht musik am 14. Juni 2017.)
Musikalisch setzte das Konzert auf eine transparente Besetzung – Streicher, Bläser und dezente Perkussion – und ließ viel Raum für solistische Gesten und ein reagierendes Zusammenspiel des Ensembles. Kurze, in Workshops entstandene Motive wurden live auf der Bühne erweitert, während durchkomponierte Abschnitte Struktur und Spannungsbogen gaben. Das Ergebnis war ein Abend, der zugleich gestaltet und offen wirkte – eine Balance aus der Neugier des Proberaums und der Präzision des Konzertsaals. (Veranstaltungen dieses Formats und Datums wurden tatsächlich im Großen Sendesaal des RadioKulturhauses präsentiert.)
Baharaks Auftritt
Als vokale Solistin prägte Baharak Abdolifard das emotionale Zentrum des Konzerts. Ihre Darbietung verwebte lyrische, ornamentierte Linien mit Momenten bedachter Stille und nutzte Atem und feinste Nuancen, um Farbwechsel im Ensemble anzustoßen. In ihrem Solo bewegte sie sich von leisen, modalen Phrasen zu einem getragenen, klimaktischen Bogen, bevor sie im Ruf-und-Antwort-Spiel wieder ins Ensemble zurückfand. Durchgehend fungierte Abdolifard als Brücke zwischen der zeitgenössischen Klangpalette des Konzerts und vokalen Traditionen und verlieh dem Programm Wärme und erzählerische Klarheit.